Ausgehend von zwei Adventliedern erinnerte Pfarrer Christian Maresch an die Bedeutung der Vorbereitungszeit auf Weihnachten hin. Seit der Coronazeit sei oft eine negative Stimmung bei vielen Menschen spürbar, befeuert durch die Pandemie, die Kriege nicht weit weg und die Klimakatastrophe, Verschwörungstheorien. „Ja Unheilspropheten treten immer wieder auf. Das alles hat so eine Art Klima der Angst geschaffen. Ein Philosoph, Byung-ChuI Han hat ein interessantes Buch herausgebracht mit einem sehr bezeichnenden Titel: ‚Der Geist der Hoffnung wider die Gesellschaft der Angst‘. Ein sehr interessanter Satz“, so Pfarrer Maresch.

Auch die Bibellesungen der letzten Tage und auch vom ersten Adventsonntag klängen ja beim ersten hinhören "auch nicht besonders aufbauend und können auch Angst machen. Wir hörten da von der Zerstörung des Tempels, von Kriegen und Hungersnöten, Erdbeben, Verfolgung und grausamer Gewalt. Aber das Entscheidende bei all diesen Bibelstellen, das was wir nicht überhören dürfen, was mir persönlich viel Hoffnung gibt: Das Kommen des Menschensohnes, davon ist immer wieder die Rede", erinnert der Altsimmeringer Pfarrer seine Gemeinde.
Angst sei immer ein schlechter Ratgeber, denn sie schüre Egoismus und Hass, ersticke das Leben und lasse eine Überlebensgemeinschaft entstehen, "und in so einer Überlebensgemeinschaft ist dann kein Platz für Solidarität, Freundlichkeit und Empathie", denn solch eine Überlebensgemeinschaft zerstöre dann letztlich auch jeder Demokratie, betont Christian Maresch in seiner Predigt.
"Was wir heute brauchen ist der Geist der Hoffnung. Und gerade da sind wir Christen und Christinnen gefragt, auch wenn die Kirche heute bei vielen out ist: Die Botschaft des Evangeliums kann uns viel Kraft und Hoffnung schenken. Und das müssen wir in die Wett hinausschreien. Jesus mahnt uns: ‚Seid wachsam, haltet euch bereit‘. Es geht dabei um Erlösung und Vollendung, wenn der Menschensohn kommt. Und das ist ja letztlich auch der Sinn von Weihnachten"; erinnert Pfarrer Maresch.
Er spüre immer wieder die Sehnsucht nach dieser Botschaft in der Gesellschaft. "Wenn ich abends so durch Wien gehen und die vielen Advent- und Weihnachtslichter sehe und wie die Menschen sich nach diesen Lichtern sehnen, frage ich mich wofür stehen diese Lichter? Jesus selber ist das Licht der Welt, so singen wir in vielen Lieder, so hören wir es in den Bibellesungen. Diese Sehnsucht nach den Lichtern zeigt mir, dass viele Menschen auch heute in unserer säkularen Zeit auf der Suche nach dem Licht ihres Lebens sind. Denn dieses Licht, das für uns Jesus ist, ist auch ein Zeichen gegen jede Art von Angst, Hass, Verzweiflung und Gewalt. Es ist ein Licht, das die Welt prägt, das die Welt zu einem guten und menschlichen Miteinander führt. Ein Licht, das uns zeigt, dass Empathie, Solidarität und Freundlichkeit sogar den Hass und die Angst überwinden können. Jesu Worte im Evangelium des ersten Adventsonntages weisen darauf hin", so Pfarrer Maresch.







