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Pfarr-Reise 2023 nach Sizilien
© Susanne Stangl

Die Pfarr-Reise 2023 führte uns, 39 Altsimmeringer:innen, vom 19. – 26. Mai nach Sizilien. Wir erkunden die größte Insel im Mittelmeer. Die geistliche Begleitung übernimmt Pfarrer Christian Maresch und die Reiseleiterin ist Frau Anneluise Siekierzynski. Ein Reisebericht von Susanne Stangl.

Sizilien ist reich an historischen und archäologischen Schätzen. Griechen, Römer und Karthager, Normannen, Byzantiner, Araber und Spanier haben die Insel beherrscht und in der Architektur und Kunst ihre Spuren hinterlassen. Viele Naturschutzgebiete findet man auf der Insel und auch den mächtigsten Vulkan Europas, vor dem die Sizilianer schon seit Generationen Ehrfurcht und Respekt haben.

Freitag, 19. Mai - „Aufbruch und Ankommen“

Mit vierstündiger Verspätung landen wir um ca 18.15 Uhr am Flughafen Catania. Wir werden von unserem sizilianischen Reiseführer Vittorio und dem Busfahrer Ignazio herzlich begrüßt. Nach dreistündiger Busfahrt durch eine hügelige, grüne Landschaft erreichen wir unser erstes Hotel. Trotz später Stunde gibt es noch warmes Abendessen und vor dem Schlafengehen einen Kurzbesuch in der Bar.

Samstag, 20. Mai - „Palermo“ und „Monreale“

Den ersten Tag widmen wir Palermo, der Hauptstadt der italienischen Insel Sizilien. Wir besichtigen den Normannenpalast, auch Palazzo Reale genannt. Im 12. Jhdt. eroberten die Normannen Sizilien. Roger II., König von Sizilien, wählte den Prachtbau zu seiner Residenz und ließ ihn zum Königspalast ausbauen. Die Capella Palatina ist das Schmuckstück des Palastes und auch der Innenhof mit seinen Renaissance-Arkaden und der königliche Garten sind sehenswert.

Das Wahrzeichen der Stadt, die Kathedrale von Palermo, beeindruckt durch die unterschiedlichen Baustile. In einer Seitenkapelle befinden sich die letzten Ruhestätten - vier purpurne Sarkophage - der normannischen Könige und Stauferkaiser. In einer kleinen Kapelle werden in einer prächtigen Silberurne die Reliquien der Hl. Rosalia, der Schutzpatronin Palermos aufbewahrt. Anschließend gehen wir zu Fuß durch die belebte Altstadt von Palermo, vorbei an schönen Barockbauten, Palästen und dem riesigen Brunnen Fontana Pretoria mit seinen nackten Nymphen und Wassergöttern aus Marmor.

Das Centro Padre Nostro, das vom seligen Priester Pino Puglisi 1991 als Anti-Mafia-Zentrum gegründet wurde, ist unser nächster Programmpunkt. Hier erfahren wir vom Leben und Wirken des Priesters. Er kämpfte gegen die Mafia und setzte sich besonders für junge Leute ein. Es dauerte nicht lange, dass Don Pino seine Mission mit dem Leben bezahlen musste. Am 15. September 1993 wurde er vor seinem Wohnhaus durch einen Killer mit einem Kopfschuss hingerichtet.

Nach der Mittagspause besichtigen wir den prunkvollen Normannendom in Monreale. Im Innenraum der Kirche fällt der Blick sofort auf die wunderschönen Mosaike auf Goldgrund. In der Apsis des Domes sieht man Christus Pantokrator und an den Wänden einen glitzernden Bilderbogen, der die biblische Geschichte von der Erschaffung der Welt bis hin zur Erlösung durch das Opfer Jesu Christi am Kreuz darstellt.

Der Kreuzgang ist der einzige noch verbliebene Teil vom einstigen Benediktinerkloster. Insgesamt besteht der Gang aus 228 marmornen Doppelsäulenpaaren und keines davon gleicht dem anderen. Nach der Rückkehr zum Hotel machen wir noch einen Spaziergang zum Meer. Leider ist es noch zu kalt zum Schwimmen.

Sonntag, 21. Mai - „Segesta und Erice“ - „Monte Pellegrino“

Heute begeben wir uns auf die Spuren der Griechen, wir machen einen Ausflug in den Westen von Sizilien nach Segesta und Erice. Der Weg führt uns durch eine grüne Landschaft, mit vielen Olivenplantagen und Weinbergen.

Egesta, das heutige Segesta, war die erste Stadtgründung der Elymer. Im archäologischen Park auf einem Hügel steht ein dorischer Tempel, der an drei Seiten von einer Schlucht umgeben ist. Das Fehlen des eigentlichen Tempelbaus, der Cella, ließ vermuten, die Elymer hätten die Anlage um 420 vor Chr. nur als Schein-Tempel konstruiert. Mit seinen 36 Säulen, dem Giebel und Gebälk wirkt er vollkommen, doch das Dach fehlt und der Tempel wurde nie fertiggestellt und nie geweiht. Trotz allem gehört der Tempel von Segesta neben dem Concordia-Tempel in Agrigent zu den am besten erhaltenen griechischen Kultstätten auf Sizilien.

Die kleine mittelalterliche Stadt Erice thront hoch oben auf dem Berg Monte Erice. In der Antike war das kleine Städtchen Eryx eine Bastion der Elymer. Wir durchschreiten das Stadttor und spazieren auf alten Pflastersteinen durch die engen Gassen. Hier gibt es viele Kirchen, romantische Plätze, eine historischen Burg und die alte Stadtmauer. Von hier oben haben wir einen fantastischen Ausblick auf das Mittelmeer, die Stadt Trapani, die Salinen von Marsala und die Ägadischen Inseln. Da es zu regnen beginnt, machen wir in einem kleinen Cafe Pause und verkosten natürlich das bekannte Mandelgebäck - Pasta di Mandorla.

Am Nachmittag geht die Fahrt weiter auf den Monte Pellegrino zur Grotte der Hl. Rosalia. Sie soll hier als Einsiedlerin gelebt haben und hier auch gestorben sein. Der Legende nach erschien sie im Jahr 1624 zwei Eremiten. Sie führte die beiden zu ihrem unverwesten Leichnam zur Höhle. Man brachte ihren heiligen Leib nach Palermo, woraufhin die dort wütende Pest gebannt war. In der Höhle mit einer Statue der Rosalia wird die Heilige noch heute verehrt. Nach der Feier der Hl. Messe in der Wallfahrtskirche geht´s zurück zum Hotel.

Montag, 22. Mai - „Cefalu“ - „Tal der Tempel“

Wir verlassen unser erstes Hotel und fahren nach Cefalu. Das Fischerstädtchen liegt malerisch eingebettet zwischen Rocca, Meer und herrlichen Stränden. Wir besichtigen den Dom, spazieren durch die Gassen der Altstadt und gehen hinunter zum alten Hafen mit seinen kleinen Fischerbooten - hier ist Urlaub pur.

Mittagessen - es werden verschiedene Pizzen serviert - gibt es in einem idyllischen Lokal. Dann geht`s weiter an Siziliens Südwestküste nach Agrigento ins Tal der Tempel.

Im Archäologie- und Landschaftspark befinden sich die Überreste der Tempel, der einstigen antiken Stadt Akragas.

Fünf griechische Heiligtümer, die zu den bedeutendsten antiken Zeugnissen auf Sizilien zählen. Der Concordia-Tempel ist beeindruckend und auch am besten erhalten. Am späten Abend machen wir nochmals mit dem Bus eine Rundfahrt und genießen das „spettacolo“ - die stimmungsvoll beleuchteten Tempel.

© Susanne Stangl
Scala dei Turchi

Letzte Sehenswürdigkeit heute ist die Scala dei Turchi (Treppe der Türken). Bei dieser außergewöhnlichen Stufenformation handelt es sich um einen Felsen aus einem uralten Sedimentgestein. Die Bezeichnung türkische Treppe geht auf Sarazenen-Angriffe früherer Zeiten zurück. Nach einem kurzen Fotostopp fahren wir zu unserem nächsten Hotel.

Dienstag, 23. Mai - „Römische Luxusvilla mit spektakulären Mosaikfußböden“

Heute führt uns die Reise ins Landesinnere nach Piazza Armerina zur Villa Romana del Casale. Diese ist ein wichtiges Denkmal des römischen Siziliens. Sie wurde im 3./4. Jhdt. vermutlich von einem Großgrundbesitzer erbaut und war aufwendig mit Marmor, Fresken und Mosaiken von nordafrikanischen Künstlern ausgestattet. Im 12. Jhdt. wurde sie nach einem Erdrutsch des Monte Mangone-Berges verschüttet. Die Erdmassen haben die Mosaike geschützt und erst in den 1920er-Jahren kam alles bei Grabungsarbeiten wieder ans Tageslicht. Ein Bau, der die antike Villa nachahmt, mit einer modernen Überdachung aus Holz und Kupfer schützt heute die Mosaike.

Mittwoch, 24. Mai - „Ohr des Dionysios“ - „Fonte Aretusa“

Zeitig nach dem Frühstück geht`s los, denn die Anreise dauert heute etwas länger. Wir fahren entlang der Ostküste Siziliens nach Syrakus. In Syrakus wurde im Jahr 287 v. Chr. Archimedes geboren. Er war einer der größten Mathematiker und Physiker der Antike.

Im archäologischen Park Neapolis besichtigen wir das griechische Theater, Latomien (antike Steinbrüche), die Ruinen des Hieron-Altars, das römische Amphitheater uvm. …Beeindruckend war das Ohr des Dionysios - eine hohe Felshöhle. Der Legende nach, soll hier der Tyrann Dionysios die hervorragende Akustik der Grotte genutzt haben, um seine Gefangenen zu belauschen. Sehenswert in dem groß angelegten Park sind auch die vielen Zitronenbäume und blühenden Pflanzen.

Nach dem Rundgang gehen wir zurück zum Bus und dieser bringt uns zur Insel Ortygia (wörtlich: Wachtelinsel). Ortygia bildet das historische Zentrum von Syrakus und ist nur mit zwei Brücken mit dem Festland verbunden. Beim Hafen steigen wir aus, gehen über die Brücke und durch das antike Stadttor.

Einige Meter weiter erreichen wir den Piazza del Duomo, der von prächtigen Barockbauten aus dem 17. und 18. Jhdt. gesäumt ist. Wir besuchen die Kathedrale, die auf dem Fundament des heidnischen Athena-Tempels erbaut wurde. Die Räume zwischen den dorischen Säulen wurden zugemauert und die Cella, der Ort für die Statue der Gottheit, in das Mittelschiff umgestaltet. In einer Seitenkapelle wird der Schrein der Heiligen Lucia, der Stadtpatronin von Syrakus aufbewahrt. Nach der Besichtigung genießen wir das Leben und Treiben auf diesem schönen Platz. Wenige Schritte von der Kathedrale entfernt steht die Kirche Santa Lucia alla Badia, die ebenfalls der Hl. Lucia geweiht ist.

Über die Piazza führt uns der Weg zur Fonte Aretusa. Seit der Antike ranken sich Mythen um sie. Um die Nymphe Arethusa, die sich auf der Flucht vor dem lüsternen Gott Alpheios befand, vor ihrem ungebetenen Verehrer zu schützen, verwandelte die Göttin Artemis sie in eine Quelle. Diese Süßwasserquelle liegt wenige Meter vom Meer entfernt. Im mit Steinen eingefassten Wasserbecken wachsen zahlreiche Papyrusstauden. Mit einer herrlichen Bootsfahrt über das glitzernde Meer zu den Meereshöhlen und Grotten endet unser heutiger Ausflugstag.

Donnerstag, 25. 05. - „Mongibello“ und „Taormino“

Jeden Tag, wenn wir am Morgen von unseren Appartement-Häusern zum Frühstücksraum spazieren, haben wir einen herrlichen Blick auf den schneebedeckten, rauchenden Ätna. Heute ist es soweit - wir fahren auf den Vulkan, von den Sizilianern liebevoll „Mongibello“ genannt.

Unser Bus bringt uns auf eine Höhe von ca. 1.900 m zur Seilbahnstation. Viele von uns fahren mit den Gondeln und anschließend noch mit Geländebussen auf knapp 3.000 m hinauf. Mit einem Bergführer wandern wir zu einem erloschenen Vulkankrater. Von hier oben haben wir einen schönen Rundblick und man kann die Größe des Vulkans erahnen. Die öden schwarzen und grauen, mit Schnee durchsetzen Lavafelder erinnern an eine Mondlandschaft. An manchen Stellen gleicht der Boden einer Fußbodenheizung. Während der Abfahrt mit der Seilbahn sehen wir noch viele erloschene Vulkankrater. Der Ausflug auf den Ätna war eindrucksvoll und wird uns gut in Erinnerung bleiben.

Zum Mittagessen kehren wir auf einer Zitronenfarm ein. Es gibt typische sizilianische Speisen. Auch traditionelle Liköre und Schnäpse gibt es zu verkosten und natürlich auch zum Kaufen. Gut gelaunt geht`s nun weiter nach Taormino.

Die Altstadt von Taormina liegt auf dem Monte Tauro 200 m über dem Meer. Mit Shuttlebussen werden wir hinaufgebracht. Wir besichtigen das antike Teatro Greco. Es wurde im 3. Jhdt. vor Chr. errichtet und später von den Römern zu einer Arena umgebaut. Auch heute dient das Freilichttheater noch als Kulisse für klassische Musik- und Theaterdarbietungen. Von hier aus haben wir einen schönen Blick über das glitzernde Meer und die vorgelagerte Insel Isola Bella und auf den schneebedeckten Vulkan. Der Rest des kurzen Nachmittags ist Freizeit. Wir gehen über die Flaniermeile, dem Corso Umberto, der zwischen den beiden Stadttoren liegt und das gesamte Zentrum von Taormina durchquert. Hier gibt es Luxusboutiquen, Cafes und Restaurants und viele historische Kirchen und Palazzis. Nach einem kleinen Cappuccino treffen wir uns wieder bei den Shuttlebussen und es geht heimwärts.

Freitag, 26. 05 - „Catania“

Unser letzter Urlaubstag. Wir verlassen das Hotel und fahren nach Catania, in die zweitgrößte Stadt Siziliens. Catania liegt an der Ostküste Siziliens am Fuße des Ätna und hat schon viele Schicksalsschläge erlebt. Beim verheerenden Vulkanausbruch im Jahr 1669 begruben die Lavaströme des Ätna die Stadt. Über acht Monate lang hat der Ätna gespuckt und die Lava floss bis ins Meer. Das Erdbeben auf Sizilien im Jahr 1693 zerstörte die Stadt Catania fast vollständig. In den folgenden Jahrzehnten wurde die gesamte Altstadt aus schwarzem Lavastein im barocken Baustil, der noch heute das Stadtbild prägt, wieder aufgebaut.

Am Piazza Duomo, dem riesigen Domplatz, steht die Kathedrale mit der prächtigen Barockfassade. Sie ist der Hl. Agatha, der Schutzpatronin Catanias geweiht. Im Inneren des Doms befinden sich die Reliquien der Heiligen in einem juwelenbesetzten Schrein aus Silber. Das Wahrzeichen der Stadt steht in der Mitte des Platzes. Ein Elefantenbrunnen aus schwarzem Lavagestein, der einen antiken ägyptischen Obelisken auf dem Rücken trägt. Des weiteren schmücken diesen Platz noch viele barocke Paläste, das Rathaus, Cafes und Restaurants.

Einige von uns haben natürlich auch die berühmte italienische Süßspeise „Minne di Sant`Agata“ verkostet. Dieses Dessert erinnert an das Martyrium der Heiligen Agatha.

In der Nähe des Piazzo del Duomo befindet sich der Fischmarkt. Wir durchqueren den quirligen Markt mit seinem hektischen Treiben. Wir spüren nochmals hautnah das impulsive Leben und das südländische Flair Siziliens, bevor uns der Bus zum Flughafen bringt. Eine schöne Reise geht zu Ende. Wir haben viel gesehen, viele neue Eindrücke gewonnen und sind gut und gesund wieder in Wien angekommen.

(Susanne Stangl)


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