Das Pfingstfest lade ein, einen Blick auf die Gesellschaft zu werfen, so Pfarrer Christian Maresch, denn er habe den Eindruck "viele Menschen haben die Hoffnung verloren, sehen keine Zukunft, keinen Sinn im Leben, sind verdrossen, gelangweilt. Viele sind müde geworden und resignieren, das sehe ich in den Gesichtern, wenn ich mit der U-Bahn fahre und so die Menschen beobachte, auch bei vielen, die in die Pfarre kommen." Ob es die Angst vor der Zukunft sei, frage er sich dann oft. Und dann erlebe er auch eine große Zahl von Menschen, bei denen genau das Gegenteil zutrifft. "Die maßen sich alles besser zu wissen, wollen alleine, aus eigener Kraft die Welt gestalten und die moderne Technik das Internet, die Kl soll ihnen dabei helfen. Für sie zählt im Leben nur das Streben nach Gewinn, Geld und Fortschritt, so bauen sie sich ihre eigene Welt. Hoffnungslosigkeit auf der einen, Hochmut auf der anderen Seite", stellt Christian Maresch fest. Dabei bleiben aber die Fragen nach dem Wozu, oder Wohin unbeantwortet, auch die Fragen: "Woher kommen wir, wohin gehen wir? Darauf eine Antwort zu finden fällt nicht leicht. Und dann ist da noch der christliche Glaube. Ja, es gibt ihn noch in unserer modernen Computerwelt. Unseren Glauben, dass alle Menschen wertvoll sind, dass niemand verloren geht, ein Glaube, der viel Hoffnung schenkt und uns einen hoffnungsvollen Blick in die Zukunft werfen lässt", betont der Altsimmeringer Pfarrer.

Das Evangelium des Pfingstmontags mache aber sehr deutlich klar: "Es ist unsere ganz persönliche Entscheidung, ob wir Jesus und seiner Botschaft folgen wollen und uns zu ihm bekennen. Unser Glaube ist zutiefst verankert in dem eindeutigen ja Gottes zu uns Menschen. Dieses JA gilt aber jedem Menschen ohne Ausnahme", betont der Pfarrer unmissverständlich.
"Theologisch ausgedrückt würde das heißen: Gott hat am Anfang seiner Schöpfung klar und deutliche JA zu dieser Welt gesagt. Und er hat dieses JA in seiner Liebe und Treue in seinem Sohn erneuert, dem Sohn, den er für uns hingab. Das was ich da jetzt theologisch gesagt habe, das trifft dann auch für jeden und jede von uns im Alltag ganz persönlich zu: Gott hat dieses JA in seiner großen unendlichen ewigen Liebe zu mir gesprochen, als er mich ins Leben gerufen hat. In der Taufe hat er dieses JA der Liebe für alle sichtbar gemacht und er spricht dieses JA immer wieder zu mir, mein ganzes Leben lang. Das ist der Grund unseres christlichen Glaubens und unserer christlichen Hoffnung", so Pfarrer Maresch. Und er fügt hinzu: "Es gibt keinen hoffnungslosen Fall unter uns Menschen, denn Gott liebt uns Menschen gegen alle menschliche Dummheit und Schuld. Mit diesem liebenden JA Gottes zu uns überwinden wir die Angst, dass das Böse und die Finsternis in dieser Welt einmal siegen."
Dieses "JA der Liebe Gottes" sei stärker und die Menschen dürfen darauf vertrauen, auch wenn das Leben nicht immer mit der Liebe Gottes zusammenpasse: "Das gelingt halt nicht immer vielmehr braucht es dazu den Heiligen Geist und da sind wir nun nochmal beim Pfingstfest. Der Geist Gottes, die Kraft Gottes, darum geht es beim Pfingstfest: Gott lässt uns nie alleine, er ist ein Gott für uns, ein Gott an unserer Seite."
Beauftragung zum liturgischen Dienst
Im Gottesdienst am Pfingstmontag wurde Sr. Jana Roschitz SSM, nachdem sie den Kurs in der Erzdiözese Wien absolviert hatte, als Kommunionhelferin in der Pfarre Altsimmering eingeführt. Pfarrer Maresch fragte zuvor um ihre Bereitschaft, die sie im Gottesdienst vor der Gemeinde zusagte.