Mehr als 60 Menschen machten sich am Sonntag, 25. Mai 2025, auf den Weg nach St. Corona/Wechsel, um gemeinsam zu beten, inne zu halten und einen Tag des Glaubens miteinander zu verbringen. Pfarrer Christian Maresch, der auch geistlicher Leiter des Mariazeller Prozessionsvereins in Simmering ist, begleitete die Menschen auf der Wallfahrt.
In seiner Predigt ging der Pfarrer besonders auf die Wichtigkeit des Wallfahrens ein, auf die Möglichkeiten, die sich dadurch ergeben, denn vieles im Leben sei unsicher geworden, "Arbeitsplätze, dass sie erhalten bleiben, der Frieden in Europa ist auch nicht mehr selbstverständlich, an allen Ecken und Enden der Welt gibt es Kriege und Konflikte oder Terroranschläge. Wir wollen alle Sicherheit, aber wie erreichen wir diese? Durch geschlossene Grenzen, durch bezahlbare Mieten und Lebensmittel oder durch mehr Polizei auf den Straßen? Das ist eben die große Frage", so der Altsimmeringer Pfarrer.

Als ein Beispiel in seiner Predigt, nahm er das "Fahrradfahren. Jeder hat das als Kind schon gelernt. Dazu braucht man Stabilität und die erreicht man durch ausbalancieren. Nicht Starrheit führt zum Erfolg, sondern Gewichtsverlagerung und leichte Bewegungen sorgen hier für eine stabile Lage. Und vermutlich ist das auch in unserem Leben so, es braucht ein ständiges Anpassen und austarieren, um Beständigkeit zu ermöglichen", erinnert der Pfarrer seine Zuhörer:innen in der Pfarrkirche von St. Corona, wo die Wallfahrer mit der Pfarrgemeinde von St. Corona die Sonntagsmesse feierten.
Jesus habe in seinem seinem Leben gewusst, dass Sicherheit kein stabiler Faktor sei. "Jesus wusste, dass sein Tod die Jünger:innen aus dem Gleichgewicht werfen würde. Im heutigen Evangelium will uns Jesus dafür eine ganz wichtige Botschaft mitgeben: Das Erbe Jesu - wenn man es so bezeichnen möchte - ist LIEBE und FRIEDEN. Wenn wir diese Botschaft ernst nehmen heißt das, Sicherheit für alle, die Jesus nachfolgen", betonte der Pfarrer.
Daran habe auch der neue Papst Leo XIV. erinnert, als er nach seiner Wahl auf die Loggia des Petersdomes getreten sei und den Menschen mit seinen ersten Worten zugerufen habe: "'Der Friede sei mit Euch.' Zusätzlich betonte er in seiner ersten Ansprache die Liebe Gottes zu allen Menschen ohne Ausnahme und die Hoffnung auf die Auferstehung Christi. Brauchen wir mehr in so einer unsicheren Zeit?", fragt Pfarrer Maresch die Gemeinde. "Echte Liebe bedeutet wirkliche Zuwendung, bedeutet richtiges Interesse aneinander, bedeutet Freundschaft, Freude am Wohlergehen des anderen. Nur so wird Liebe zur Voraussetzung von Frieden. Und diesen Frieden kündigt Jesus an", ruft Pfarrer Maresch den Gläubigen in der Kirche zu.
Dabei sei der christliche Glaube nicht bequem, "kein Glaube in dem man im Sofa vor dem Fernseher sitzen kann, in einer Hand eine Dose Bier und in der anderen eine Packung Chips und dazu sieht man sich einen frommen Film von Jesus an. Das ist nicht christlicher Glaube", macht der Priester ganz deutlich. Denn "der Glaube bewegt unseren ganzen Alltag, unser ganzes Leben".

Und Pfarrer Christian Marsch geht auf die Heilige Corona ein, die in einer Zeit gelebt habe, in der dieser Glaube lebensgefährlich war und sie habe dafür auch alles geopfert bis in den Tod sei sie für den Glauben gegangen. Jesus habe den Jünger:innen einen Beistand, eine Hilfe angekündigt, den Heiligen Geist: "Im griechischen Text der Bibel steht für Beistand PARAKLET, das meint so etwas wie einen Anwalt, einen Fürsprecher, jemand der mir in schwierigen Zeiten zur Seite steht. Und Jesus schenkt auch uns in unsicheren Zeiten einen Tröster und Beistand, das feiern wir heute in zwei Wochen am Pfingstfest. Ja es gibt immer wieder Zeiten der Unsicherheit und so wie beim Radfahren müssen wir auch da unsere Balance finden", so Pfarrer Maresch.
Papst Leo XIV. spreche immer wieder von einer Hoffnung, die die Menschen bewege und sie befähige positiv in die Zukunft zu sehen, das sei auch ein Grund, warum ihm die Menschen zujubeln. Es gehe um eine Welt der Liebe, die Frieden ermögliche. "Wir Christ:innen dürfen tagtäglich daran mitarbeiten, dass dieses Reich der Liebe und des Friedens Stück für Stück mehr sichtbar wird", so Pfarrer Christian Maresch.
Musikalisch wurde die Festmesse anlässlich des Gründungstages des Mariazeller Prozessionsvereins, der am 23. Mai begangen wird, vom Ensemble Altsimmering unter der Leitung von Doris Radlmair gestaltet.
Mit der traditionellen Andacht zum Abschluss der Wallfahrt zur Hl. Corona und einer Andacht in der Jubiläumskirche zum Heiligen Jahr, dem Liebfrauendom zu Wiener Neustadt, endete die Wallfahrt des Mariazeller Prozessionsvereins nach St. Corona 2025.
Weitere Bilder der Wallfahrt finden Sie hier...