Nach dem Gottesdienst "Für die Wahl des Bischofs von Rom" im Petersdom am 7. Mai 2025 ziehen die Kardinäle um 16.30 Uhr in die Sixtinische Kapelle, dem Ort der Papstwahl, ein. Nach alter Tradition ziehen sie mit dem Gesang der Allerheiligenlitanei und der Bitte um den Heiligen Geist von der Capella Paolina in die Kapelle mit den berühmten Fresken von Michelangelo. Dort werden sie zunächst vereidigt. Vor allem zu Beginn assistieren weitere Personen, die für Liturgie, Sicherheit und notarielle Aufgaben wichtig sind. Dann werden mit dem berühmten Ruf "Extra omnes" (alle raus) alle, die nicht wahlberechtigt sind, aus der Sixtinischen Kapelle hinausgebeten. Ab diesem Zeitpunkt bleiben die Türen verschlossen und die Kardinäle ohne Kontakt zur Außenwelt, also ohne Handy, Computer oder Zeitungen und Radio.
Während der Papstwahl schaltet der Kirchenstaat all seine Mobilfunk- und Telekommunikationsanlagen ab. Das teilte das Governatorat der Vatikanstadt laut dem Portal "Vatican News" am Montagnachmittag mit. Bis zur offiziellen Verkündung der Wahl eines neuen Papstes vom Balkon des Petersdoms bleibt das Netz demnach außer Betrieb.
Am Nachmittag des 7. Mai erfolgt auch der erste Wahlgang des Konklaves, bei dem allerdings noch keine Entscheidung zu erwarten ist. Der ranghöchste Kardinalbischof unter 80 Jahren, Pietro Parolin, leitet die Papstwahl in der Sixtina.
Wahlberechtigt im Konklave sind alle Kardinäle, die zum Todeszeitpunkt von Papst Franziskus das 80. Lebensjahr nicht vollendet hatten. Von den derzeit 252 Kardinälen trifft das auf 135 Männer zu. Fehlen werden der emeritierte Erzbischof von Nairobi in Kenia wie der spanische Kardinal Canizares aus gesundheitlichen Gründen.

Der Kamin, über den die Welt während des Konklaves über den Ausgang der Wahlgänge informiert wird, ist am Freitag, 2. Mai auf dem Dach der Sixtinischen Kapelle installiert worden. Mit Schwarzem oder weißem Rauch teilen die Kardinäle den Wahlausgang mit, erst wenn weißer Rauch aufsteigt, bedeutet das, dass die Wahl erfolgreich war und sich die Kardinäle per geheimer Wahl mit Zweidrittelmehrheit auf ein neues Kirchenoberhaupt geeinigt haben. Schwarzer Rauch zeigt an, dass ein oder zwei Wahlgänge erfolglos waren.
Wohnen werden die Kardinäle im Vatikan, in der Casa Santa Marta, jenes Haus, das Johannes Paul II. errichten ließ und das Franziskus als seinen Wohn- und Residenzort während seines Pontifikates gewählt hatte.
Viele Spekulationen werden angestellt, wer das neue Oberhaupt sein wird. Unzählige Namen werden genannt. Alle Katholiken auf der ganzen Welt beten um eine gute Wahl.
Sobald ein neuer Papst gewählt ist und weißer Rauch aus der Sixtinischen Kapelle aufsteigt, läuten die Glocken des Petersdomes und alle Glocken der katholischen Kirchen.
Gott, du Hirte deines Volkes,
du führst die Kirche durch die Zeiten.
Heute rufst du uns, dass wir in Einheit und Liebe
Zeugnis geben von deiner Barmherzigkeit.
Wir bitten dich:
Stärke die Kardinäle,
die den neuen Bischof von Rom wählen,
mit der Kraft des Heiligen Geistes.
Schenke unserer Kirche
einen guten neuen Papst nach deinem Herzen,
der uns als Zeuge der Auferstehung
im Glauben stärkt,
allen Menschen deine Liebe verkündet
und uns so vorausgeht auf dem Pilgerweg der Hoffnung
zu dem Ziel, das du selbst bist.
Dir sei Dank und Lobpreis,
durch Christus, unseren Bruder und Herrn. Amen.